Erfahrungen mit medienpädagogischen Online-Angeboten
Seit zwei Monaten führe ich meine medienpädagogischen Angebote jetzt coronabedingt ausschließlich in Form von Online-Seminaren durch. Meine Erfahrungen im Bereich der Aus- und Fortbildung von (jungen) Erwachsenen sind durchweg positiv.
Was konnte ich in den letzten Wochen ausprobieren?
- Aktive Video- und Audioarbeit mit Studierenden und Auszubildenden an Hoch- und Fachschulen
- Medienpraktische Workshops mit Lehrkräften
- Fortbildung von BibliothekarInnen im Bereich „Robotik und Programmieren“
Wenn man Workshops zur aktiven Medienarbeit online durchführen möchte, sind im Vergleich zu Präsenzveranstaltungen einige Besonderheiten zu beachten.
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Aktive Medienarbeit im Online-Format
Letztes Wochenende habe ich an der Hochschule Mannheim im Fachbereich Sozialwesen erneut mein Seminar zur „Aktiven Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen“ durchgeführt. Aufgrund der Einstellung des Präsenzlehrbetriebs musste ich die Veranstaltung dieses Mal online anbieten. Nach einer kurzen Irritation – Wie soll das funktionieren? Aktive Medienarbeit über das Internet unterrichten? Und das Seminar ist doch bereits in 7 Tagen! – hatte ich recht schnell einen Plan wie sich sowohl die theoretischen als auch die praktischen Inhalte vernünftig in Form eines Online-Seminars vermitteln lassen.
Um vorweg zu greifen: Sowohl die Teilnehmer als auch ich waren positiv überrascht wie gut das Online-Format funktionierte.
Die Ergebnisse
Nicht überraschend war das vorherrschende Thema bei den Erklärvideos das Corona-Virus. Viele Teilnehmer erstellten kurze Clips zum richtigen Händewaschen und Social Distancing. Es gab aber auch spannende Tipps, um den vielen Falschinformationen nicht auf den Leim zu gehen.
Bei den Trickfilmen zeigten die Teilnehmer sehr viel Kreativität. So wurden neben Lego- und Playmobilfiguren viele Lebensmittel wie Obst und Gemüse animiert. Es gab aber auch zahlreiche Legetrickfilme:
Die Inhalte
Schulungen für Lehrkräfte
Als Referentin für das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg biete ich neben Schüler-Workshops auch regelmäßig Fortbildungen für Lehrkräfte an. Inhaltlich kann ich dabei immer auf die Wünsche der Schule eingehen.
Fortbildungen zu Jugendmedienschutz-Themen
So stelle ich z. B. Präventionskonzepte zur Bekämpfung von Cybermobbing vor. Aber natürlich gibt es auch Lerneinheiten zu Themen wie Mediennutzung, Soziale Netzwerke oder Smartphone & Apps.
Medienpraktische Schulungen
Darüber hinaus können auch medienpraktische Fortbildungen angefragt werden. In diesen Schulungen wird gezeigt, wie das Lernen über Medien in den Unterricht integriert werden kann. Lehrkräfte erstellen in diesen Einheiten eigene Medienprodukte wie bspw. Erklärvideos oder E-Books und erhalten viele Anregungen zur Umsetzbarkeit im eigenen Unterricht.
Sollten Sie an Ihrer Schule Interesse an einer Weiterbildung haben, sprechen Sie mich einfach an.
Musikvideodreh mit Viertklässlern
Müllrap der Klasse 4c
An der Johannes-Kepler-Grundschule in Mannheim haben die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4c einen eigenen Rapsong geschrieben. Ursprünglich hatten sie die Idee, einen Klassensong zu entwickeln. Als sich die Kinder im letzten Schuljahr allerdings intensiv mit den Themen Müll, Nachhaltigkeit und Umweltschutz beschäftigten, wurde aus dem Klassensong letztlich ein Rap über Müllvermeidung und Mülltrennung.
Das Musikvideo
Zu diesem tollen Lied haben wir im Januar gemeinsam ein Musikvideo gedreht. Zusammen mit dem Musiker Nicolas Arnold war ich im Auftrag der Stadtbibliothek Mannheim an 2 Tagen an der Schule zu Gast. Uns war es wichtig, die Kinder möglichst viel selber machen zu lassen. Wir wollten sie nicht einfach nur beim Musizieren filmen und danach das Video schneiden. Vielmehr sollten sie ihr Video selber produzieren. Und das ist dabei herausgekommen:
Müllrap der Klasse 4c
Der Dreh
Escape Games in der Kinder- und Jugendarbeit
In den letzten zwei Jahren habe ich mich viel mit dem Thema „Escape Rooms“ bzw. „Escape Games“ im Bildungskontext beschäftigt.
Ich habe …
- eigene Escape Games konzipiert,
- Spielmaterial für Escape Rooms entwickelt,
- mit Kindern und Jugendlichen gemeinsam Spiele entwickelt,
- spannende Fortbildungen zum Thema besucht
- und natürlich viele Abenteuer selbst gespielt.
Fortbildung für Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendarbeit
Im November 2019 habe ich nun meine erste eigene Fortbildung für Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendarbeit angeboten, um meine Erfahrungen weiterzugeben. Im Jugendzentrum Bebra verbrachte ich einen ganzen Tag mit 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die das Prinzip der Escape Games besser verstehen wollten, um sich dieses für die berufliche Praxis nutzbar zu machen. Die Teilnehmer hatten dabei ganz unterschiedliche berufliche Hintergründe. Ein Großteil der Gruppe war hauptberuflich oder ehrenamtlich in der offenen Kinder- und Jugendarbeit tätig. Es gab aber auch Lehrkräfte, Museumspädagogen sowie Teilnehmer, die primär aus privatem Interesse an der Veranstaltung teilnahmen.
Inhalte der Fortbildung
Ausbildung von Schüler-Medienmentoren
Bislang war ich als Medienpädagogin ausschließlich im Bereich „Aktive Medienarbeit“ tätig. Durch meine Zusammenarbeit mit dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ) habe ich mir in den letzten Monaten auch den Bereich „Jugendmedienschutz“ als neues Aufgabengebiet erschlossen.
Das Schüler-Medienmentoren-Programm (SMEP)
Mit dem Programm SMEP bietet das LMZ eine tolle Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen, um sich zu Schüler-Medienmentoren – sogenannten Smeppern – ausbilden zu lassen.
Das Programm gibt es mit den Schwerpunkten „Jugendmedienschutz“ und „Aktive Medienarbeit“. Im Januar habe ich meine ersten Jugendmedienschutz-Smepper am Nicolas-Kistner-Gymnasium Mosbach erfolgreich ausgebildet. Aktuell arbeite ich mit 12 Jugendlichen der Klassenstufen 7 bis 9 am Gymnasium in Osterburken.
Aktive Medienarbeit an der Hochschule Mannheim
Im Wintersemester 2019/20 hatte ich zum zweiten Mal einen Lehrauftrag an der Hochschule Mannheim. Im Oktober und November besuchten 12 Studierende des Fachbereichs Sozialwesen das dreitägige Blockseminar zur aktiven Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen.
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Code Breakers mobile im JUZ Andernach
Code Breakers mobile ist ein Escape-Game-Abenteuer mit fertigen Materialien zum Ausleihen rund um die Themen Digitalisierung, logisches Denken und Teamarbeit bei medien+bildung.com. Ursprünglich als stationäres Escape-Room-Spiel für das Haus der Medienbildung in Ludwigshafen konzipiert, haben wir das Konzept im Laufe des Jahres 2019 in eine mobile Lösung überführt.
Seit dieser Woche ist das Spiel im Jugendzentrum (JUZ) Andernach im Einsatz. Mit einer Kollegin von medien+bildung.com war ich vor Ort, um die Räume des JUZ umzugestalten und das Team zu Spielleitern auszubilden. Noch bis zum 02.12.2019 können Schulklassen, Vereine und Jugendgruppen das Escape Game in Andernach spielen. Da drei identische Räume parallel bespielt werden können, sind Gruppengrößen bis zu 24 Teilnehmer zugelassen. Im Gegensatz zu kommerziellen Escape Rooms ist dieses Angebot komplett kostenfrei.
Buchpräsentationen in Form von Erklärvideos
Vom 04. bis zum 06. November 2019 war ich mit einer Kollegin zu Gast in der Zweigstelle Herzogenried der Stadtbibliothek Mannheim. Dort empfingen wir jeden Tag eine achte Klasse der Humboldt-Werkrealschule, um mit den Schülerinnen und Schülern Buchpräsentationen in Form von Erklärvideos zu erstellen. Finanziert wurde das Projekt über das kommunale Förderprogramm MAUS – Mannheimer Unterstützungssystem Schule in Kooperation mit der Stadtbibliothek Mannheim.
Im Juli hatte ich bereits ersten Erfahrungen mit Erklärvideoproduktionen gesammelt und konnte auf meinen bewährten Ablaufplan zurückgreifen: Erklärvideos in der Schule
Die Klassen hatten dieses Mal allerdings keine freie Themenauswahl, sondern im Vorfeld gemeinsam ein Buch bzw. eine Kurzgeschichte gelesen und die Inhalte auf Kleingruppen aufgeteilt. Kapitelweise erstellten die SchülerInnen in ihren Gruppen nun entsprechende Videos.
Der Zeitrahmen war mit 4 Zeitstunden pro Workshop inklusive Pause knapp bemessen. Aber an allen drei Tagen schafften wir es, die Produktionen gerade noch rechtzeitig abzuschließen, um alle Videos zum Abschluss auch noch anschauen zu können.
Das Feedback der Klassen und LehrerInnen war durchweg positiv. Alle TeilnehmerInnen hatten großen Spaß und waren sichtlich stolz auf ihre Ergebnisse. Mir hat die Kombination aus Buchpräsentation und Erklärvideoformat ebenfalls sehr gut gefallen. ich werde dies im nächsten Jahr auf jeden Fall im Rahmen meiner „Buchheld trifft iPad“-Veranstaltungsreihe in der Stadtbibliothek Wiesloch wieder aufgreifen.