Digitale Ferienwoche: Mediencamp

Letzte Woche habe ich in Kooperation mit dem Kulturfenster Heidelberg mein erstes mehrtägiges Ferienangebot für Kinder und Jugendliche in digitaler Form durchgeführt.

Im Vorfeld war ich zunächst unsicher, ob das Angebot überhaupt angenommen werden würde. Möchten Eltern, dass ihre Kinder in den Sommerferien jeden Vormittag „vor dem Bildschirm“ verbringen? Die Sorge war unbegründet. Der Kurs war schnell ausgebucht. Das lag vermutlich auch daran, dass wir das Programm kostenfrei anbieten konnten aufgrund einer Förderung durch das Programm Kultur macht stark.

Außerdem hatte ich Bedenken, ob es mir gelingen würde, die TeilnehmerInnen in einer rein virtuellen Veranstaltung über eine ganze Woche hinweg „bei der Stange zu halten“. Vielleicht hatte ich einfach nur Glück mit der Gruppe, aber tatsächlich erschienen alle 12 Kinder jeden Tag erneut in der Videokonferenz. Einige Kinder waren zudem sehr kommunikativ, sodass ein schöner Austausch in der Gruppe zustande kam. Ich hatte während der Woche sehr viel Spaß und das abwechslungsreiche Programm kam sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen sehr gut an.

Der Ablauf

Jeder Tag stand unter einem bestimmten Motto: Die TeilnehmerInnen gingen auf Fotosafari, erstellten erste kleine Legetrickfilme, programmierten ein Labyrinth-Spiel mit Scratch und entwickelten gemeinsam den Plot für ein Text-Adventure, das sie anschließend mit dem Tool Twine umsetzten.

Passend zum Thema des Tages starteten wir immer mit einem kleinen Warm-up-Spiel wie z. B. einem Bilderquiz oder der Aufgabe, Filmtitel in Form von Emojis zu beschreiben.

Dann folgte ein Theorieteil in dem wir uns gemeinsam die notwendigen Grundlagen erarbeiteten: Was macht man, wenn man einen Computer programmiert? Welche Befehle versteht ein Computer? Wie funktioniert Trickfilm?… Die meiste Zeit war natürlich für die aktive Medienarbeit reserviert. Mit ihren eigenen Smartphones oder Tablets und einem Laptop bzw. PC ausgestattet probierten sich die Kinder als Programmierer, Fotografen und Spieleentwickler aus.

Über ein Padlet stellte ich den Kindern täglich unterstützende Materialien zur Verfügung. Außerdem hatten sie hier die Möglichkeit, ihre Ergebnisse hochzuladen und so mit den anderen zu teilen. Zusätzlich hatten alle TeilnehmerInnen im Vorfeld auch noch einen großen Umschlag per Post von mir bekommen. Darin befand sich für jeden Tag ein kleinerer Umschlag mit Unterlagen wie bspw. Malvorlagen für Legetrickfiguren oder ein Fototipp-Booklet.

Weil mir die Arbeit mit Twine so viel Spaß macht, hatte ich für die TeilnehmerInnen des Online-Mediencamps außerdem ein vierteiliges Rätsel-Textabenteuer rund um Hexen und Zauberer entwickelt. Jeden Tag schaltete ich einen neuen Teil frei, den viele Kinder nachmittags dann auf eigene Faust spielten.

Das Fazit

Das abschließende Feedback aus der Gruppe war durchweg positiv. Ein Mädchen erzählte mir, dass sie bislang eigentlich überhaupt kein Interesse an Medien gehabt hätte und nur aufgrund der Initiative ihrer Mutter an dem Workshop teilgenommen hätte. Nach der Ferienwoche wäre sie jetzt aber total begeistert davon und wäre auch viel sicherer im Umgang mit den technischen Geräten geworden. Das hat mich natürlich total gefreut. Nach dem Highlight der Woche gefragt, gingen die Meinungen komplett auseinander. Ob Fotosafari, Trickfilm, Scratch oder Text-Abenteuer mit Twine: jedes Thema hat seine Fans gefunden.

Ich hoffe, dass ich dieses Format noch häufiger anbieten kann. Die Vorbereitung war zwar sehr aufwendig, aber die Umsetzung hat dann einfach nur Spaß gemacht.

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