Aktivitäten rund um „Robotik und Programmieren“

In den letzten Monaten habe ich mich intensiv mit medienpädagogischen Angeboten rund um das Themenfeld „Robotik und Programmieren“ beschäftigt. Wie kann man Kindern und Jugendlichen – aber auch Erwachsenen – mit wenigen oder keinen Vorkenntnissen informatisches Grundlagenwissen vermitteln? Wie weckt man Interesse am Programmieren und macht neugierig darauf, sich mit Algorithmen, Programmcodes und Robotern auseinanderzusetzen?

Computer im Alltag

Die Auseinandersetzung mit dem Thema ist unglaublich wichtig und spannend. Unser Alltag ist stark durch Computer und Computerprogramme geprägt. Wir greifen für die Erledigung unserer alltäglichen Aufgaben und die Gestaltung unserer Freizeit immer mehr auf Smartphone, Computer und Co. zurück: beispielsweise im Job, beim Einkaufen, um den Urlaub zu buchen oder für die Kommunikation mit Freundinnen und Freunden. Um selbstständig und mündig in dieser digitalen Welt leben zu können, ist eine informatische Grundbildung notwendig.

Qualifizierungsprogramm „Robotik und Programmieren“

Ich kooperiere seit Herbst 2019 mit der Fachstelle Öffentliche Bibliotheken NRW. Diese bietet mit dem Programm „In 30 Tagen um die Welt – Digitale Reisekoffer für Bibliotheken“ eine Fortbildung zur Medienkompetenzförderung für Mitarbeiter in Öffentlichen Bibliotheken an. Das Ziel ist es, die teilnehmenden Bibliotheksteams anzuregen „sich mit neu etablierten Medienformen und einem neuen Mediennutzungsverhalten auseinanderzusetzen und ihre Angebote an die sich verändernden Rahmenbedingungen anzupassen“.

Im Auftrag der Fachstelle habe ich einen Medienkoffer zum Thema „Robotik und Programmieren“ bestückt. Mit diesem werde ich ab Mai interessierte Bibliotheken in NRW besuchen und den Mitarbeitern im Rahmen eines Tagesworkshops eine Einführung in die Arbeit mit den Geräten geben. Im Gepäck habe ich verschiedene Roboter für alle Altersstufen, Laptops und Tablets mit unterschiedlichen Programmier-Apps und Programmierumgebungen, Mikrocontroller, Erfinderboards und vieles mehr.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in der Schulung auch viele analoge Methoden kennenlernen, um grundlegende Informatikkonzepte erlebbar und begreifbar zu machen. Für alle Geräte im Koffer habe ich außerdem Selbstlernmaterialien erstellt, mit denen die Teilnehmer im Anschluss an den Workshop ihr Wissen selbstständig vertiefen können.

Schülerworkshops mit Robotern & Co

Viele Methoden meines Schulungskonzepts konnte ich bereits im Rahmen von Schülerworkshops ausprobieren. Ich freue mich immer wieder darüber, mit wie viel Begeisterung die Kinder und Jugendliche in das Thema einsteigen, wenn man die richtigen Fragen stellt und altersgerechte Aufgaben anbietet. Aber auch die Lehrkräfte haben in den Workshops immer wieder Aha-Erlebnisse. Denn auch viele Erwachsene haben sich bislang noch nicht intensiv mit dem Themengebiet beschäftigt. Aber jeder von uns wird tagtäglich mit Algorithmen und Computerprogrammen konfrontiert: Wie funktioniert ein Navigationssystem? Woher weiß die Waschmaschine wie heiß sie die Wäsche waschen soll?

M. E. muss nicht jeder Mensch Computer selber programmieren können. Aber jeder Mensch, der mündig und selbstständig in der digitalen Welt leben möchte, sollte wissen wie wir mit Computern kommunizieren können. Und wie wir Aufgaben strukturieren müssen, damit Computer uns bei der Lösung dieser Aufgaben unterstützen können. Und nur wer verstanden hat wie Computerprogramme arbeiten und die zugrundeliegenden Algorithmen kennt, kann computergestützte Prozesse im Alltag nachvollziehen und hinterfragen.

Ich freue mich, dass ich in meinem Job die Möglichkeit habe, Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei der Auseinandersetzung mit diesem spannenden Thema zu begleiten und zu unterstützen. Und dadurch lerne ich auch jedes Mal wieder etwas dazu.

 

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