Mit dem iPad durch die Heidelberger Weststadt

In der zweiten Osterferienwoche erkundeten knapp 20 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren die Heidelberger Weststadt. Ihr Auftrag: die Erstellung eines digitalen Stadtlabyrinths, das im Stil einer klassischen Rallye mit Rätseln und Aufgaben gespickt werden sollte. Als Rahmen einigten sich die TeilnehmerInnen auf das Thema „Verfolgungsjagd“. Die späteren Spieler der Rallye sollte demnach in irgendeiner Form jemanden oder etwas in diesem Labyrinth jagen, finden oder dingfest machen. Mit Tablets und Stadtplänen ausgestattet ging es an Tag 1 zunächst auf Entdeckertour. Spannende Plätze, geheimnisvolle Orte und kuriose Entdeckungen galt es zu finden und digital festzuhalten.

War der Workshop ursprünglich als „Geomaze-Projekt“ geplant, mussten wir aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalls des App-Entwicklers kurzfristig umplanen. Als Alternative entschieden sich meine Kollegin und ich für die bewährte App Actionbound. Die Stadtlabyrinthe konnten wir dort zwar nicht digital abbilden, aber die Abenteuer, Rätsel und Aufgaben ebenso gut darstellen. Die Labyrinthe wurden einfach analog auf Papier ergänzt und den Spielern der Rallyes – den Eltern und Geschwistern der Workshop-TeilnehmerInnen – später zusätzlich zum Tablet ausgehändigt.

Die Geschichten

In vier Kleingruppen erarbeiteten die Kinder und Jugendlichen an Tag 2 ganz unterschiedliche Plots für ihre jeweiligen Labyrinth-Rallyes: von der Befreiung eines entführten Prinzen über die Suche nach einem vermissten Hund bis zu einem Agenten-Thriller war alles dabei. Entlang der geplanten Streckenführung quer durch die Heidelberger Weststadt wurden nun die finalen Wegpunkte ausgewählt und mit passenden Rätseln und Aufgaben für die Spieler bestückt.

Die Medienproduktion

An Tag 3 und 4 stand dann die Medienproduktion auf dem Plan. Denn die Spiele sollten ja nicht als reine Textabenteuer daherkommen, sondern vielfältig medial gepimpt werden. Die Gruppen produzierten für ihre Abenteuergeschichten Greenscreen-Videos mit Lego-Figuren, erstellten Audioaufnahmen mit dem Stimmenverzerrer, animierten gezeichnete Figuren in der App „Puppet Pals“, fotografierten Gebäude und Plätze im Stadtviertel und vieles mehr. So unterschiedlich wie die Geschichten der vier Gruppen ausfielen, so abwechslungsreich präsentierten sich am Ende auch die digitalen Labyrinth-Spiele.

Die Spiele

An Tag 5 war noch genug Zeit, dass die Gruppen ihre Spiele gegenseitig testen und auf mögliche Fehler prüfen konnten bevor dann nach dem Mittagessen die Eltern und Geschwister zur Abschlussveranstaltung eintrafen. Mit Saftcocktails und Waffeln wurde Abschied gefeiert. Und dann konnten auch die Familien der TeilnehmerInnen losziehen und mit Smartphone oder Tablet ausgestattet, die Heidelberger Weststadt einmal ganz anders erkunden.

So endete eine sehr abwechslungsreiche Woche, die durch das Förderprogramm „Kultur macht stark“ und das Kulturfenster in Heidelberg ermöglicht wurde. In den Sommerferien wird es eine weitere Veranstaltung dieses Formats geben. Ich bin schon gespannt, welchen Ortsteil wir dann in ein Abenteuerviertel verwandeln werden.