Literaturworkshop Teil 2 (Hier geht es zu Teil 1). Heute Vormittag war es so weit. Meine Kollegin und ich eröffneten mit den Mädchen und Jungen der Klasse 3b einer Mannheimer Grundschule unsere Geschichtenwerkstatt. Wenig Theorie, viel Praxis. Gemeinsam identifizierten wir die wesentlichen Elemente, die man braucht, um eine Geschichte erzählen zu können:
- Held/in
- Ort
- Bedürfnis/Aufgabe
- magischer Gegenstand
- Gegner
- Freund
Wir wollten schauen inwieweit sich die Geschichten von Jungen und Mädchen ähneln (oder auch nicht), wenn alle Kinder mit denselben Grundzutaten starten. Deshalb hatten wir für die o.g. sechs Kategorien Wortkärtchen vorbereitet. Für jede Kategorie wurde ein Wort ausgelost (z.B. Held: Pirat). Mit den sechs Impulswörtern und je einem Laptop ausgestattet teilte sich die Klasse in eine Mädchen- und zwei Jungengruppen auf. Unter Anleitung entwickelte nun jede Gruppe eine eigene Geschichte, die sie am Computer schriftlich festhielt. Während die Ideenfindung und das gegenseitige Erzählen in allen Gruppen gut funktionierte, zeigte sich, dass es beim Festhalten der Geschichte „auf Papier“ bessere und schlechtere Vorgehensweisen gibt.
Meine Learnings:
- Der Erwachsene übernimmt das Tippen am Computer (wenn die Zeit knapp ist und/oder die Kinder noch sehr jung sind)
- Die O-Töne der Kinder werden sofort mitgetippt (vs. 1. Ideen sammeln und 2. Ausformulieren)
- Der Erwachsene überlegt sich im Vorfeld einen effizienten Abstimmungsmodus zum Festlegen der Namen sämtlicher Haupt- und Nebenfiguren (wichtig insbesondere bei der Arbeit mit Mädchen!)
Nach der intensiven Arbeitsphase war es Zeit für eine ausgiebige Tobepause. Viel Spaß machte den Kindern danach das Basteln eines eigenes Covers für ihre Geschichten. Sehr stolz präsentierten die Kinder zum Abschluss ihre Ergebnisse. Und das zu Recht! Alle Geschichten sind richtig gut gelungen. Und vor allem auch gut ausgegangen! Am Ende kriegen sie sich einfach immer 🙂 Egal, ob ein Junge die Geschichte erzählt oder ein Mädchen!