Mindstorms Premiere im Ideenw3rk

Am letzten Wochenende habe ich in Kooperation mit dem Ideenw3rk Ludwigshafen zum ersten Mal einen LEGO Mindstorms Workshop angeboten. Das Interesse war sehr groß und mit 8 TeilnehmerInnen war der Kurs tatsächlich leicht überbucht. Zur Verfügung standen nämlich zwei EV3-Sets, sodass sich 4 TeilnehmerInnen jeweils einen Roboter teilen mussten. Das erforderte schon recht viel Disziplin von den Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 14 Jahren.

Eine Zusammenfassung des Workshop-Ablaufs und meine Learnings für folgende Kursangebote gibt es hier:

Ablauf des Workshops

Wir hatten für den Einsteiger-Workshop 5 Zeitstunden eingeplant. Die meisten TeilnehmerInnen hatten im Vorfeld noch gar keine Robotik-Erfahrung gemacht. Weder mit LEGO Mindstorms noch mit anderen Lern-Robotern.

Einstieg:

Deshalb nutzten wir die erste Stunde, um die grundlegenden Prinzipien von Mindstorms zu verstehen.

Was braucht man alles, um einen LEGO-Roboter zu bauen? Was macht man mit dem EV3-Programmierstein? Wo schließt man die unterschiedlichen Sensoren und Motoren an? Und wo schreibt man eigentlich die Programme für den Roboter?

Erst einmal ganz ohne Legoteile und nur mit dem EV3-Programmierstein und den Sensoren und Motoren ausgestattet, machten die Teilnehmer erste Programmierversuche in der Mindstorms-Programmier-App. Jeder Teilnehmer hatte ein eigenes iPad zur Verfügung und konnte sich somit in Ruhe mit den verschiedenen Programmierbausteinen der App beschäftigen. Als Impuls stellte ich den TeilnehmerInnen verschiedene kleine Aufgaben, die sie selbständig lösten. Beispiel: Programmiere den Stein so, dass der mittlere Motor startet, wenn der Farbsensor die Farbe Grün erkennt und stoppt sobald er die Farbe Rot registriert. Der Einstieg mit der App hat sehr gut funktioniert. Im Vergleich mit dem PC-Programm ist die Anzahl der Programmierbausteine in der App deutlich reduziert. Die Elemente sind übersichtlich angeordnet und kein Teilnehmer hatte Probleme, erste eigene Programme zu bauen. Einige Tablets koppelten wir zwischendurch mit dem EV3-Stein, um die Funktionsweise der Programme zu überprüfen.

Roboterbau:

Dann ging es ans Bauen der Roboter. Ich hatte mich im Vorfeld für das Modell Track3r entschieden. Track3r ist ein geländegängiger Raupenroboter mit vier austauschbaren Werkzeugen (Klingenrotor, Schussvorrichtung, Greifklaue, massiver Hammer). Für den Aufbau hatte ich 90 Minuten eingeplant. Die beiden EV3-Sets hatten wir in Rahmen der Workshop-Vorbereitung bereits in je einen Sortierkoffer eingeräumt. Das hat gut gepasst und die Arbeit für die Kinder deutlich vereinfacht. Die beiden Teams arbeiteten sehr effizient und waren bereits nach einer Stunde fertig. Die Gruppengröße war hier kein Problem. Einige Kinder bauten am Grundmodell während die anderen bereits die Werkzeuge konstruierten.

Roboterprogrammierung:

Dann wurden die Tablets wieder rausgeholt und die beiden Gruppen versuchten, bestimmte Missionen mit dem Roboter zu erfüllen. Ab da wurde es schwierig. Da immer nur ein Tablet mit einem Roboter zur selben Zeit verbunden werden kann, müssten die Kinder eigentlich gemeinsam an einem Programm arbeiten. Das ist aber mit 4 Kindern pro Roboter nicht möglich. Außer es handelt sich um extremst genügsame und geduldige TeilnehmerInnen. Theoretisch könnte auch jedes Kind am eigenen Tablet arbeiten. Das macht aber nicht viel Spaß, wenn man nicht regelmäßig den Programmablauf mit dem Roboter testen kann. Gerade am Anfang muss man sich in die Steuerung des Roboters noch reinfuchsen: Wie stellt man die verschiedenen Parameter wie „Leistung des Motors“ oder „Anzahl Umdrehungen“ ein, um eine bestimmte Distanz mit dem Roboter zu überwinden? Das funktioniert nur, wenn man mit dem EV3-Programmierstein verbunden ist.

Meine Learnings:

  • Im Idealfall teilen sich maximal 2 Teilnehmer ein LEGO Mindstorms-Set
  • 5 Stunden sind für einen Einsteigerkurs ganz schön lang; nächstes Mal würde ich die Workshopdauer auf 4 Stunden kürzen
  • ALLE neuen Mindstorms-Sets sollten im Vorfeld auf Vollständigkeit geprüft werden; in einem Set war statt dem Infrarotsensor der Ultraschallsensor enthalten und ein Teil für die Schussvorrichtung des Roboters fehlte

Der Spaßfaktor ist auf jeden Fall sehr hoch und ich habe große Lust, weitere Kurse rund um LEGO Mindstorms anzubieten.