Programmierworkshops in der Stadtbibliothek Mannheim

Sommerferienprogramm 3 von 4. Diese Woche führte ich zwei zweitägige Programmierworkshops in der Stadtbibliothek Mannheim durch: Programmieren mit Scratch und Programmieren mit dem Calliope mini.

Während sich der Scratch-Workshop an fortgeschrittene Nutzer richtete, war der Calliope-Workshop für Anfänger konzipiert. In beiden Workshops wurden tolle Ergebnisse erzielt:

Programmieren mit Scratch

An Tag 1 und 2 lernten acht Jungen und Mädchen von 10 bis 14 Jahren wie man mit der Programmiersprache Scratch eigene Minispiele baut. Der Workshop richtete sich an Fortgeschrittene, die bereits erste Erfahrungen mit der Programmierumgebung gemacht hatten. Deshalb konnten wir sehr schnell ins eigentliche Programmieren einsteigen.

Ich hatte drei Spielideen vorbereitet, die die Kinder jeweils paarweise umsetzten. Dabei lernten sie bei jedem Spieltyp neue Programmierprinzipien und Funktionen von Scratch kennen:

  1. Fangspiel:
    In einer Unterwasserwelt muss der Spieler durch Mausklicks eine Krabbe fangen und erhält dafür Punkte. Trifft er aus Versehen auf den Hai, bekommt er Punkte abgezogen. Für die Umsetzung des Spiels wurden Schleifen programmiert, um die Bewegungsabläufe der Meeresbewohner zu steuern und Variablen eingeführt, um die Punkte des Spielers zählen zu können. Eine Vorlage zu dem Spiel gibt es hier: https://scratch.mit.edu/projects/276879388/
  2. Glücksspiel:
    Die Kinder gestalteten in Scratch zunächst eigene Spielwürfel. Jeweils zwei Würfel traten im Spiel gegeneinander an. Der höhere Wurf gewinnt. Während der Programmierung lernten die Kinder das Konzept der Zufallszahl sowie bedingte Anweisungen kennen.
  3. Labyrinthspiel:
    Ein Spielball wird durch ein selbst entworfenes Labyrinth gesteuert. Ein Countdown läuft, der stoppt sobald der Ball das Ziel erreicht hat. Die Steuerung programmierten wir über Farberkennung. Die Begrenzungen und Hindernisse des Labyrinths wurden in vorab definierten Farben gestaltet. Im Code legten wir fest, dass das Spiel neu startet sobald der Ball eine dieser Farbe berührt. Die Zielfarbe wurde so definiert, dass ihre Berührung als Erfolg gewertet wurde.

Am zweiten Tag setzten die Kinder dann eigene Spielideen um. Viele Kinder orientierten sich an dem Labyrinthspiel und bauten dieses weiter aus. Einige Paare entwickelten aber auch völlig neue Spielkonzepte. Während sich ein Team an einem kleinen Jump ’n‘ Run-Abenteuer versuchte, programmierte eine andere Gruppe ein Weltraumspiel bei dem eine Rakete vorbeirasenden Asteroiden ausweichen muss.

Programmieren mit Calliope mini

Beim zweiten Workshop programmierten wir mit dem Mikrocomputer Calliope mini. Hier hatte ich für Tag 1 auch wieder verschiedene Ideen mitgebracht, die die Kinder Schritt für Schritt umsetzten. Als gemeinsamen Abschluss bauten wir an Tag 2 einen Tischbillard. Der Calliope mini wurde so programmiert, dass er die Punkte zählt sobald die „Billardkugel“ eines der Löcher trifft:

Danach durften die TeilnehmerInnen eigene Ideen umsetzen. Es zeigte sich, dass das den Kindern deutlich schwerer fiel als bei dem Scratch-Workshop. Obwohl an Tag 1 viele verschiedene Ideen vorgestellt worden waren (z. B. Schere Stein Papier-Spiel, Musizieren mit dem Calliope) und Bücher mit Praxisprojekten angeboten wurden, wollten die Kinder lieber konkrete Vorgaben, die sie umsetzen konnten.

Ein Team hatte sich allerdings vorgenommen, das Spiel Space Invaders am Calliope mini umzusetzen. Das war nicht einfach. Aber gemeinsam und mit Unterstützung aus einem Buch, schafften wir es, die Spielidee umzusetzen. Auf der unteren Linie des LED-Feldes befindet sich der Spieler, dargestellt durch eine leuchtende LED. Diese LED kann nach links und rechts „laufen“, um den von oben fallenden Aliens auszuweichen. Auch ein Abschießen der Aliens ist möglich.

Medienpädagogik: Calliope mini

Die Kinder waren zu Recht sehr stolz auf ihr Ergebnis! Auch die anderen TeilnehmerInnen durften das Spiel ausprobieren.

Der Calliope mini bietet auf jeden Fall sehr viele abwechslungsreiche Projektmöglichkeiten. Für Einsteiger sollte der erste Workshop aber nicht zu lang gehalten werden.