Elternabend Medien – Medienerziehung in Familien

Viele Eltern machen sich Gedanken darüber wie sie ihre Kinder dabei unterstützen können, einen kompetenten Umgang mit Medien zu erlernen. Nicht selten ist die Mediennutzung ein Streitthema in Familien mit Kindern im schulpflichtigen Alter und es ergeben sich im Alltag viele Fragen rund um das Thema Medien:

  • Wie surft mein Kind sicher im Netz?
  • Welche Angebote sind altersgerecht?
  • Ist mein Kind fit für das erste eigene Smartphone?
  • Und wie viel Bildschirmzeit am Tag ist gut für ein Kind?

Gestern habe ich im Auftrag des LMZ meinen ersten Informationsabend für Eltern von Kindern im Grundschulalter durchgeführt. Für die Eltern gab es zahlreiche Tipps für die Medienerziehung ihrer Kinder und Raum für Fragen, die wir gemeinsam diskutierten.

Wie die meisten Veranstaltungen aktuell wurde der Elternabend als Online-Angebot umgesetzt. Mein Eindruck ist, dass das Online-Format gerade bei Elternabenden dazu führt, dass diese Veranstaltungen von mehr Teilnehmenden besucht werden. Gestern war der Konferenzraum auf jeden Fall gut gefüllt und über die Chat- und Audiofunktion des Programms kam eine gute Interaktion zwischen den Eltern und mir zustande.

Die Medienwelt von Kindern

Gemeinsam tauchten wir in die Medienwelt der Kinder ein, schauten uns an was und wie Kinder Medien heutzutage eigentlich nutzen und welche Vorbilder und Idole sie in den Medien finden. Die KIM-Studie, die regelmäßig vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest durchgeführt wird, liefert hierzu spannende Einblicke.

Kinder im Netz – Chancen und Risiken

Durch den Einzug von Smartphones, Tablets und Smart TVs in dem Familienalltag ist auch für jüngere Kinder das Internet kein Neuland mehr. Ich erläuterte den Vätern und Müttern was Kinder eigentlich so machen, wenn sie im Internet unterwegs sind. Nach eigenen Angaben zählen zwei Drittel der sechs- bis 13-Jährigen zu den Internetnutzern. Die meistgenannten Beschäftigungen im Netz sind die Recherche über Suchmaschinen (z. B. Google), das Verschicken von WhatsApp-Nachrichten und das Anschauen von YouTube-Videos.

Leider gibt es wie in der realen Welt auch in der virtuellen Welt Gefahren vor denen wir unsere Kinder schützen müssen. Das Internet wurde von Erwachsenen für Erwachsene gemacht. Und deshalb findet man im Netz Inhalte, die nicht für Heranwachsende geeignet sind wie bspw. Gewaltdarstellungen und pornografische Inhalte.

Anhand der Beispiele Google-Suche, Nutzung des Videoportals YouTube und Kommunikation über WhatsApp sprachen wir sowohl über die Chancen als auch die Risiken der Internetnutzung und stellten fest, dass Medienbildung das beste Mittel ist, um die Risiken wie z. B. Cybermobbing, die Verletzung des Urheber- und Persönlichkeitsrechts oder Cybergrooming zu bekämpfen.

Medienerziehung im Alltag

Wie Medienerziehung alltagspraktisch umgesetzt werden kann, schauten wir uns am Ende der Veranstaltung an:

  • Vorbild für die Kinder sein
  • Vereinbarungen zwischen Eltern und Kindern treffen (z. B. mit Hilfe eines Mediennutzungsvertrags)
  • Im Dialog bleiben, Interesse zeigen und gemeinsam Medien nutzen und dabei Spaß haben
  • Unterstützend technische Jugendmedienschutzeinstellungen an Smartphone, Laptop & Co vornehmen (Tipps findet man z. B. auf der Internetseite Medien kindersicher)

In Form eines Padlets stellte ich den Teilnehmenden noch verschiedene Informationen zum Thema zur Verfügung. Denn klar ist: Ein Elternabend kann immer nur ein Startpunkt sein. Medienerziehung ist ein Thema, das Familien langfristig beschäftigt. Als Eltern sollten wir unsere Kinder an die Hand nehmen und sie altersgemäß bei ihren Gehversuchen in sozialen Netzwerken, der Welt der Spiele und beim Zeitmanagement mit dem Handy begleiten.