Kürzlich war ich zu Gast an der Katholischen Fachschule für Sozialwesen in Heidelberg, um zukünftigen Jugend- und HeimerzieherInnen an drei Tagen die theoretischen und praktischen Grundlagen der aktiven Videoarbeit näherzubringen. Von den 24 Teilnehmern gab zu Beginn lediglich einer an, sich bereits mit dem Thema Videoproduktion beschäftigt zu haben. Alle anderen hatten Filme bislang lediglich konsumiert.
Die aktive Videoarbeit – also das Selbermachen von Videos – macht nicht nur ganz viel Spaß, sondern bietet eine Fülle von Erfahrungsfeldern.
- Bedienung der Technik
- Medienanalyse
- Arbeiten im Team
- Journalistisches Arbeiten
- Projektorganisation und -umsetzung
- Präsentation des Ergebnisses vor Publikum
Es ist nicht schwer, Kinder und Jugendliche für die aktive Videoarbeit zu begeistern. Auch bei den Auszubildenden – im Alter von 18 bis 45 Jahren – war der Motivationsfaktor sehr hoch. Mit viel Spaß und Engagement entstanden in den 3 Tagen in den Kleingruppen Filme, die begeistern.
An Tag 1 gab ich den Teilnehmern Projektideen vor, um sich mit den technischen Grundlagen vertraut machen zu können. So entstanden kleine Filme rund um die Themen „Filmtricks“ und „Trailer“ wie bspw. diese Ruder-Animation.
An Tag 2 entwickelten die Teilnehmer in fünf Kleingruppen eigene Projektideen und setzen diese um. Dabei konnten die Produzenten selbst entscheiden, ob sie für den Filmdreh Tablets, Smartphones oder „richtige“ Kameras verwenden wollten. Auch stand es ihnen frei, ihr gewähltes Thema als Trick- und/oder Realfilm umzusetzen. An Tag 3 wurden die Filme dann geschnitten und vertont. Außerdem verschriftlichten die Teilnehmer ihre Konzepte. Zum Abschluss präsentierten alle Gruppen ihre Ideen, erläuterten, wie sie das Projekt im beruflichen Alltag umsetzen würden und zeigten natürlich auch ihre Filme.
Ein Beispiel sehr ihr hier:
Ich war positiv überrascht von den kreativen und vielfältigen Projektideen: von der Doku „Entdecke deinen Kiez“ über den Erklärfilm „Rettet die Bienen“ und einen Werbefilm für „Bewegung macht Spaß“ bis hin zu einem Stop Motion Film über eine Origami-Kranichfamilie war alles dabei.
Mein Ziel für den Workshop wurde auf jeden Fall erreicht: am Ende der Veranstaltung bestätigten alle Teilnehmer, dass sie sich nun zutrauen würden und Lust hätten, selbst ein Videoprojekt mit Jugendlichen umzusetzen.
Und mit der Verschriftlichung ihrer Konzepte haben sich die Teilnehmer ja bereits ihr eigenes kleines Handbuch mit fünf konkrete Projektbeispielen erstellt, die sie in ihrer Arbeit als Jugend- und Heimerzieher umsetzen können. Es kann also direkt losgehen!